
Wolf Biermann
Wolf Biermann wurde 1936 in Hamburg geboren. Beide Eltern waren im kommunistischen Widerstand tätig. Sein jüdischer Vater Dagobert wurde im Frühjahr 1943 in Auschwitz ermordet. Kurz darauf überlebten seine Mutter Emma und der sechsjährige Wolf die englischen Bombenangriffe auf Hamburg. 1953 übersiedelte Biermann in die DDR. Erste Lieder und Gedichte schrieb er ab 1960. Im November 1965 wurde ein totales Auftritts- und Publikationsverbot über ihn verhängt. Biermann wurde der radikalste Kritiker der Parteidiktatur der DDR. Seine aus der DDR geschmuggelten Werke wurden in Westdeutschland, Skandinavien, den USA und Japan veröffentlicht. 1976 wurde Wolf Biermann – gegen alle Rechtsnormen – ausgebürgert, was eine ungeahnt große Protestbewegung in Ostdeutschland und Westeuropa auslöste. Er kehrte nach Hamburg zurück, wo er heute noch lebt. Wolf Biermann wurde mit allen großen deutschen Literaturpreisen ausgezeichnet. Seine Gedichtbände gehören zu den meistverkauften der deutschen Nachkriegsliteratur. Biermann gibt Konzerte in vielen Ländern der Welt und ist bekannt für seine scharfzüngigen Essays, mit denen er sich provokant in die Tagespolitik einmischt.