lisbon literature days (dll)
25. – 29. März 2026

Veranstaltung der Literaturbranche in einer Zeit des Umbruchs

Ein breiter internationaler Austausch zwischen Literaturfestivals, Buchmessen, Verlagen und Veranstaltern über die zentralen Themen und Probleme der Branche ist in Zeiten des politischen, kulturellen, und medialen Umbruchs und der damit verbundenen Bedrohungen der litearischen Welt notwendig.

In den letzten Jahren sind in allen Erdteilen neue internationale Literaturfestivals entstanden, die die Bedeutung der Literatur unterstreichen und im Bereich der Literaturvermittlung – auch für Kinder und Jugendliche – Großes leisten. Das erste Literaturfestival fand 1949 in Cheltenham statt – inzwischen gibt es über 200. Das 2005 von Salman Rushdie gegründete „World Voices“-Festival in New York sagte die Ausgabe 2024 aufgrund von Protesten und Boykottaufrufen im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg ab, Festivals in Großbritannien wie die in Hay on Wye (Mai 2024) und Edinburgh (August 2024) mussten dem Druck von Aktivisten, aber auch von Autoren und Festivalgästen nachgeben und die Zusammenarbeit mit dem langjährigen Sponsor Baillie Gifford beenden, weil das Unternehmen u.a. angeblich zu wenig für den Klimaschutz getan habe. – Das nächste Thema: Künstliche Intelligenz. Sie produziert Texte. Sind einige von ihnen literarisch? Helfen sie beim literarischen Schreiben und Übersetzen? Wer benutzt ChatGPT und ähnliche Software? – Soziale Medien, anfangs noch Korrektiv einer effizienten Kommunikation an der „Basis“ für die Literaturbranche, sind spätestens nach der Übernahme von Twitter und X durch Elon Musk und Mark Zuckerbergs Ablehnung von Faktenchecks auf Facebook und Instagram stark im Wandel. Die Literaturbranche muss sich inhaltlich und kommunikativ damit auseinandersetzen.

Der Veranstaltungsort des Kongresses ist Lissabon. Warum Lissabon? Ein solcher Kongress kann auch in Marseille, Neapel und Montevideo stattfinden, eigentlich überall und in privater Form. Aber: Lissabon hat sich in den letzten Jahren zu einer der attraktivsten Hauptstädte Europas entwickelt – architektonisch, kulturell, infrastrukturell und natürlich durch das Meer und den Tejo. Viele Künstler haben sich hier niedergelassen. Auch junge Menschen aus aller Welt prägen das Leben in der Stadt – und das nicht nur als Touristen. Herausragende Autoren – von Luís Vaz de Camões über Fernando Pessoa, Jose Saramago, Lídia Jorge, den Italiener Antonio Tabucchi bis hin zu Nuno Júdice und António Lobo Antunes – prägten und prägen das literarische Leben Portugals nachhaltig. Lissabon selbst hat mit seinen literarischen Institutionen, Theatern und anderen Kultureinrichtungen wie das Casa Fernando Pessoa, die José Saramago Stiftung und die Calouste Gulbenkian Stiftung das literarische Leben auf hohem Niveau geprägt. Am Rande des Kongresses wird die Kommunikation zwischen dem portugiesischen Literatursektor und den internationalen Gästen organisiert. Zu den lisbon literature days werden neben Festival- und Buchmessedirektoren, Programmgestalter und Organisatoren auch Journalisten und Fotografen eingeladen, die den Literaturstandort Lissabon weltweit vermitteln. Die lisbon literature days bestehen aus dem oben beschriebenen Kongress und Präsentationen von internationalen und lusophonen Autoren aus allen Kontinenten. Weitere Informationen erhalten Sie im Herbst durch den Newsletter.