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Hans-Gerd Koch

Hans-Gerd Koch (*1954) ist ein deutscher Verleger, Literaturwissenschaftler und Experte für Textedition. Von 1975 bis 1981 studierte er Germanistik, Anglistik und Editionswissenschaft. Von 1982 bis 2002 war Koch Redaktionsleiter der Kritischen Kafka-Ausgabe, in deren Rahmen die Tagebücher, die Drucke zu Lebzeiten sowie die Briefbände Franz Kafkas publiziert wurden. Zudem edierte er die Taschenbuch-Edition von Kafkas Werken in der Handschriftfassung.

Nach seiner Promotion 1993 lehrte Koch an der Bergischen Universität Wuppertal und der Technischen Universität Berlin. Er ist Adjunct Professor an der San Diego State University. Ab 2002 war er Lektor im Verlag Klaus Wagenbach und später Programmleiter des Hörbuchverlags Patmos audio. Seit 2012 arbeitet er als Lektor beim Karl Rauch Verlag in Düsseldorf, dessen Leitung er 2015 übernahm.

Zu seinen bedeutenden Veröffentlichungen gehören Theoretische und praktische Aspekte der Kommentierung von Schriftstellertagebüchern (1995) und Kafka in Berlin (2008), die seine vertiefte Auseinandersetzung mit Kafka und der Literaturkommentierung widerspiegeln. 2024 erschien sein Buch Die Familie Kafka. Ein Fotoalbum, in dem er Kafkas Beziehungen zu seiner Familie untersucht und das Bild des lebenslangen Außenseiters hinterfragt.

Koch ist auch Kurator, Ausstellungsmacher und Autor. Er ist Vorstandsmitglied der Hans Werner Richter-Stiftung und war Jurymitglied des Franz-Kafka-Preises. Er hat zahlreiche bedeutende Werke herausgegeben, darunter die Kritische Ausgabe von Kafkas Werken, Tagebüchern und Briefen (S. Fischer Verlag) sowie die Gesammelten Werke von Max Brod (Wallstein Verlag).