© Alžběta Huclová

Liao Yiwu

Liao Yiwu, geboren 1958 in der Provinz Sichuan, wuchs als Kind in großer Armut auf. 1989 verfasste er das Gedicht Massaker über die Nacht auf dem Tiananmen-Platz, wofür er vier Jahre inhaftiert und schwer misshandelt wurde. 2009 erschien sein Buch Fräulein Hallo und der Bauernkaiser. 2011, als Für ein Lied und hundert Lieder in Deutschland erschien, gelang es Liao Yiwu, China zu verlassen. Seit seiner Ausreise nach Deutschland erschienen die Titel Die Kugel und das Opium (2012), Die Dongdong-Tänzerin und der Sichuan-Koch (2013), Gott ist rot (2014), Die Wiedergeburt der Ameisen (2016), der dokumentarische Roman Wuhan (2022), 18 Gefangene (2025) u.v.m. Seine Werke wurden in Europa und Amerika weit verbreitet und in mehr als 20 Sprachen übersetzt, darunter Deutsch, Englisch, Französisch, Japanisch, Schwedisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Polnisch, Niederländisch, Dänisch, Tschechisch, Slowakisch und andere.

Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2012, dem Geschwister-Scholl-Preis 2011, dem Kapuściński-Preis für literarische Reportagen 2012, dem Václav-Havel-Preis der Stiftung „Breaking the Silence“ 2018 sowie dem Luigi-Amicone-Preis für Journalismus 2023 in Italien. Außerdem wurde er mehrfach für den Literaturnobelpreis nominiert.

Liao ist zudem ein bekannter Menschenrechtsaktivist, der seinen Einfluss nutzte, um die deutsche Regierung, das Parlament, die Medien sowie die US-amerikanische Presse zu bewegen, den Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo aus dem Gefängnis zu befreien. Auch wenn dieser Versuch erfolglos blieb, wurde Liu Xia, die Witwe Liu Xiaobos, durch internationalen Druck schließlich von der chinesischen Regierung nach Deutschland entlassen.

Liao Yiwus Bücher wurden in zahlreichen renommierten Medien besprochen, darunter Der Spiegel, Die Neue Zürcher Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, The New Yorker, The New York Review of Books, The Washington Post und The Guardian. Philippe Gourevitch, Autor von Das Massaker von Luanda, nannte Liao Yiwu „den originellsten und brillantesten chinesischen Schriftsteller unserer Zeit“.

Liao Yiwu lebt in Berlin.

Fräulein Hallo und der Bauernkaiser: Chinas Gesellschaft von unten
Frankfurt am Main, 2009
(Übersetzung: Hans Peter Hoffmann und Brigitte Höhenrieder)
Mit einem Vorwort von Philipp Gourevitch, einer Einführung von Wen Huang und einem Nachwort von Detlev Claussen.

Für ein Lied und hundert Lieder. Ein Zeugenbericht aus chinesischen Gefängnissen
Frankfurt am Main, 2011
(Übersetzung: Hans Peter Hoffmann)

Erinnerung, bleib …
(Texte/Musik/Film)
(Begleittexte v. Herta Müller u. Susanne Messmer)
Berlin, 2012

Die Dongdong-Tänzerin und der Sichuan-Koch. Geschichten aus der chinesischen Wirklichkeit
Frankfurt am Main, 2013
(Übersetzung: Hans Peter Hoffmann)

Gott ist rot. Geschichten aus dem Untergrund – Verfolgte Christen in China
Frankfurt am Main, 2014
(Übersetzung: Hans Peter Hoffmann)

Die Wiedergeburt der Ameisen
Frankfurt am Main, 2016
(Übersetzung: Karin Betz)

Herr Wang, der Mann, der vor den Panzern stand: Texte aus der chinesischen Wirklichkeit
Frankfurt am Main, 2014
(Übersetzung: Hans Peter Hoffmann)

Drei Wertlose Visa und Ein Toter Reisepass. Meine lange Flucht aus China
Frankfurt am Main, 2018
(Übersetzung: Hans Peter Hoffmann und Brigitte Höhenrieder)

Wuhan
Frankfurt am Main, 2022
(Übersetzung: Hans Peter Hoffmann und Brigitte Höhenrieder)